Wolf-Dieter Storl: Unsere wildwachsenden Heilpflanzen
Wer kennt die Kräuter, die da im Rasen wachsen, oder am Zaun und unter der Hecke? Weiß der Gärtner, welche „Unkräuter“ das sind, die in seinem Gemüsebeet wuchern? Vielleicht kennt man ihren Namen und vielleicht weiß man sogar etwas über die Rolle, die sie ökologisch spielen. Wer aber weiß etwas über ihre kulturelle und linguistische Identität, über ihre Geschichte und Symbolik? Viele sind heilkräftig oder eignen sich als Wildgemüse oder Würze.
Pflanzen sind mehr als Botanik, chemische Inhaltsstoffe, mehr als die Rolle, die sie in der Ökologie spielen. Jede Kultur hat eine andere Sichtweise dieser scheinbar stummen Kinder der Mutter Erde.: Für die Hindus sind Pflanzen weise Wesen, die wie Yogis, den von der Sonne ausströmenden Urton (OM) meditieren und in Heil- und Lebenskraft umwandeln. Für die Cheyenne-Indianer sind sie mächtige Geistwesen, die lediglich ihren lebendigen Körper materiell manifestieren. Unsere materialistische Kultur definiert sie dagegen als ortsgebundene Lebewesen, die aus anorganischen Stoffen mit Hilfe von Lichtenergie organische Stoffe aufbauen.
In diesem Vortrag gehen wir dem Wesen unserer einheimischen Pflanzen nach und schauen, wie unsere heidnischen und christlichen Vorfahren sie erlebten, und welche Rolle sie in ihrem Glauben und ihrem Weltbild spielten, und wie sie sie praktisch nutzten.
Wolf-Dieter Storl ist ein deutschamerikanischer Kulturanthropologe, Ethnobotaniker und Buchautor. Storls Publikationen beschäftigen sich vor allem mit Ethnobotanik, Ethnomedizin, traditioneller Phytotherapie und Kulturökologie.
Lageplan
Damit du dich auf dem Rapunzel Gelände schnell zurecht findest, gibt es hier den Übersichtsplan zum Download. Bitte auf dem großen Parkplatz oder im Parkhaus parken, sodass der Ladenparkplatz für die Ladenkunden frei bleibt. Vielen Dank!